Unwetter beenden Hitzewelle: Deutschland zwischen Extremwetter und Waldbränden

Die extreme Hitzewelle der vergangenen Tage in Deutschland ist durch heftige Unwetter abrupt beendet worden. Gewitter mit Starkregen und Sturmböen zogen am Mittwochnachmittag über verschiedene Regionen, besonders über Nordrhein-Westfalen, den Niederrhein und das westliche Münsterland. Die Folgen waren erheblich: Umgestürzte Bäume blockierten Bahnstrecken und Straßen, herabstürzende Äste beschädigten Fahrzeuge, und zahlreiche Keller liefen voll.

Der Mittwoch markierte mit Spitzenwerten von nahezu 40 Grad den heißesten Tag des Jahres. In Andernach (Rheinland-Pfalz) wurden 39,3 Grad gemessen, gefolgt von Tangerhütte-Demker in Sachsen-Anhalt mit 39,2 Grad und Kitzingen in Bayern mit 39,1 Grad.

Besonders dramatisch ist die Situation im Osten Deutschlands, wo die Feuerwehr gegen mehrere Waldbrände kämpft. In der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg mussten rund 100 Menschen evakuiert werden, darunter 45 Bewohner eines Wohnheims für Schwerbehinderte. "Der Brand ist eskaliert", erklärte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter. Etwa 600 Hektar Fläche sind betroffen.

Im thüringischen Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wurde Katastrophenalarm ausgelöst, nachdem starke Winde ein Feuer angefacht hatten. Rund 250 Hektar stehen in Flammen, mehr als 200 Einsatzkräfte sind im Einsatz.

Die gesundheitlichen Folgen der Hitze waren gravierend. Nach Schätzungen des Umweltbundesamts und des Robert Koch-Instituts starben in den Jahren 2023 und 2024 jeweils etwa 3.000 Menschen hitzebedingt, vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen.

Für Donnerstag werden vor allem im Süden weiter kräftige Gewitter erwartet, bei deutlich niedrigeren Temperaturen zwischen 20 und 32 Grad. Die Unwetterlage hat die Hitzewelle zwar beendet, hinterlässt jedoch erhebliche Schäden und anhaltende Gefahren durch Waldbrände.


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