Europas Dreiklang gegen Putins Schachzug nach Anchorage

Das Treffen zwischen Trump und Putin in Anchorage löste in Europa gemischte Gefühle aus. Die estnische Zeitschrift "Diplomaatia" berichtet von anfänglicher Erleichterung, da keine Europas Sicherheit gefährdenden Abkommen geschlossen wurden.

Zwei Aspekte trübten jedoch diese Erleichterung: Die Zeitschrift kritisiert den freundlichen Umgang mit Putin, den sie als "Kriegsverbrecher" bezeichnet – eine in Osteuropa verbreitete Haltung. Zudem verdüstern sich die Aussichten für Europas Sicherheit, je mehr Details der Gespräche bekannt werden.

"Diplomaatia" nennt drei dringende Aufgaben für Europa:

  1. Die Ukraine stärken: Durch militärische, diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung muss die Position der Ukraine für mögliche Friedensverhandlungen gefestigt werden.

  2. Russlands Kriegskosten erhöhen: Durch verschärfte Sanktionen und internationale Isolation könnte Putin zu ernsthaften Verhandlungen bewegt werden.

  3. Trump überzeugen: Der US-Präsident muss verstehen, dass Putins Forderungen "verheerend" für Europa und "beschämend" für die USA wären. Trump plant bereits ein Treffen mit Putin in Saudi-Arabien.

Diese letzte Aufgabe erfordert ein geeintes Europa. Fast alle EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf eine gemeinsame Linie geeinigt – mit Ausnahme Ungarns.

Die Analyse zeigt die Besorgnis besonders in den baltischen Staaten. Die Lage wird durch Trumps Äußerungen, Putin wolle Frieden, und die Einschätzung seines Verteidigungsministers, ein NATO-Beitritt der Ukraine sei "unrealistisch", weiter kompliziert.

Europa muss nun eine koordinierte Antwort finden und die transatlantische Partnerschaft in Zeiten wachsender Spannungen mit Russland stärken.


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